Der Stader Geschichts- und Heimatverein e. V. hat rund 400 Mitglieder, die überwiegend in der Stadt und im Landkreis Stade, aber auch im ganzen Elbe-Weser-Dreieck und weit darüber hinaus leben. Sitz des Vereins ist Stade.
Als einer der frühen Geschichtsvereine im niedersächsischen Gebiet wurde unser Verein am 1. Oktober 1856 gegründet. Treibende Kraft bei der Vereinsgründung war der damalige Generalsuperintendent des Sprengels Stade Dr. Friedrich Köster (1791–1878). Er wurde auch der erste Vorsitzende des Vereins und hatte dieses Amt 20 Jahre lang inne.
Der Verein hieß zunächst Verein für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln. Erst 1924 benannte er sich in Stader Geschichts- und Heimatverein um und nahm so auch den Begriff der »Heimat« in seinen Namen auf.
Schon in den ersten Jahren gehörten zur Vereinsarbeit Vorträge und Publikationen. 1861 informierte der Verein mit einem Aufruf »Zur Erhaltung alter, für den Besitzer werthlos gewordener Urkunden« über seine Sammeltätigkeit. 1862 gab der Verein das erste Heft des Stader Archivs heraus. Unter dem Namen Stader Jahrbuch erscheint die wissenschaftliche Zeitschrift für das Elbe-Weser-Dreieck bis heute.
Am 6. Oktober 1904 konnte der Verein das »Provinzialmuseum« in der Inselstraße einweihen. Er bekam damit für seine damals schon umfangreichen musealen Sammlungen, vor allem Archäologika und Münzen, ein eigenes Haus. Es ist das erste im Elbe-Weser-Dreieck als Museum geplante und errichtete Gebäude. Programmatisch sind an seiner Außenfassade sechs in Glasmosaik ausgeführte Wappenschilder angebracht, die die Wappen der »Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden« und der fünf Städte Stade, Verden, Buxtehude, Bremervörde und Otterndorf zeigen.
»Zweck des Vereins ist ..., durch Sammlung und Bearbeitung der historischen Quellen und Denkmäler der Provinz ihre Geschichte nach allen Seiten hin zu erforschen und darzustellen.«
(Aus dem ersten Vereinsstatut von 1857)
Heute aber ist der Großteil der musealen Sammlungen des Stader Geschichts- und Heimatvereins im Schwedenspeicher-Museum untergebracht. Dieses 1692 bis 1705 von der schwedischen Besatzung als Provianthaus am alten Hafen errichtete Gebäude wurde 1978 zum regionalgeschichtlichen Museum umgebaut. Schwedenspeichermuseum, das benachbarte »Kunsthaus« am Wasser West, das Heimatmuseum und das Freilichtmuseum auf der Insel werden vom Museumsverein Stade getragen, den die Stadt Stade, der Landkreis Stade und der Stader Geschichts- und Heimatverein zu diesem Zweck gegründet haben.
Bis heute ist es das Anliegen des Stader Geschichts- und Heimatvereins, die Geschichtskenntnis zu fördern und mit seinen Angeboten dazu beizutragen, dass sich die im Elbe-Weser-Gebiet lebenden
Menschen heimisch fühlen und sich mit ihrer historisch gewachsenen Umgebung identifizieren. Diesen Zielen dienen seine musealen Sammlungen, seine Trägerschaft im Museumsverein Stade, seine
Bibliothek, sein Archiv, seine Arbeitsgemeinschaften, die Stammtischgespräche, Vorträge und Exkursionen, seine wissenschaftlichen Publikationen und die Zusammenarbeit mit anderen Geschichts- oder
Heimatvereinen.